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300 Jahre Johannespassion und die Bachwoche

... und eine Radiosendung mit dem Intendanten Dr. Andreas Bomba

Am Karfreitag 1724, vor genau 300 Jahren also, führte Bach mit seinen Thomanern in der Leipziger Nikolaikirche erstmal seine neukomponierte Johannespassion auf. In den folgenden 25 Jahren, vielleicht auch noch 1750, kurz vor seinem Tod, griff Bach mehrfach auf dieses Stück zurück, veränderte es zwar an manchen Stellen, behielt insgesamt aber die Substanz der Komposition bei. Anders als Kollegen und Zeitgenossen wie etwa Georg Philipp Telemann schrieb Bach also nur diese eine Passion mit dem Text des Evangelisten Johannes als Grundlage. 

Das Stück wurde 1822 erstmals nach Bachs Tod durch die Singakademie zu Berlin wieder aufgeführt, sieben Jahre also vor der Aufführung der Matthäuspassion, die von der medialen Öffentlichkeit damals stark beachtet und so zum Ausgangspunkt der sogenannten Bach-Renaissance avancierte. Seither ist dieses Stück aus dem musikalischen Passionskalender nicht mehr wegzudenken; unabhängig vom Aufführungsort Kirche oder Konzertsaal hört man die Johannespassion heute meist als Konzert mit geistlichem Hintergrund, aufgeführt von Kantoreien, Oratorienchören und mehr und mehr auch von professionellen Ensembles.  

Interpretationsvergleich im Radio

Intendant Dr. Bomba hat sich in einer am Palmsonntag von Deutschlandfunk Kultur ausgestrahlten Sendung über die Johannespassion als Kunstwerk an sich und Interpretationen der letzten siebzig Jahre im Gespräch mit Susanne Pütz Gedanken gemacht.

Die ganze Sendung HIER zum Nachzuhören.    
 

Bei der Bachwoche Ansbach war die Johannespassion erstmals 1951 zu hören, im Münster Heilsbronn, mit der Kantorei der Dreikönigskirche Frankfurt und der Solistengemeinschaft der Bachwoche unter Leitung von Kurt Thomas, der Ende der Fünfziger für kurze Zeit das Leipziger Thomaskantorat versah. Evangelist war Heinz Marten, die Jesusworte sang Gerhard Gröschel. 

Aufführungen der letzten Jahre wurden 2009 vom Windsbacher Knabenchor mit dem Bassisten Christian Gerhaher unter Leitung von Michael Behringer gesungen. Danach 2019 von der Gaechinger Cantorey unter Hans-Christoph Rademann; diese Aufführung ist auch als CD erschienen (carus 83.313). 2023 waren wieder die Windsbacher an der Reihe, diesmal mit Ludwig Böhme am Pult; die TV-Aufzeichnung des Bayerischen Rundfunks ist hier nachzusehen und -hören.  

 

Hier geht es direkt zur Sendung (auf Bild klicken)

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